Saxophon: Das Mundstück

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Das Volumen der Tonkammer wirkt sich auf das Einschwing-Verhalten der Luftsäule im Instrument aus. Es ist mitverantwortlich für die Anzahl und die Intensität der Obertöne im Klangspektrum. Je kleiner das Volumen im Mundstück ist, desto heller wird der Klang. Aber nicht nur der Inhalt, auch die Form der Tonkammer spielt eine Rolle für den Klang. Wichtig ist die Form des Tonkammer-Daches, also die Stelle im Mundstück, auf die der Luftstrom zuerst trifft. Konvexe (zur Blattunterseite gewölbte) Formen erzeugen einen schärferen Klang und produzieren mehr Lautstärke. Konkave (zur Bissplatte gewölbte) Formen bewirken das Gegenteil. Extrem große oder kleine Tonkammern sind oft nur schwer in „Stimmung“ zu blasen.
Die Bahnöffnung schließlich bestimmt die Distanz, innerhalb der das Blatt schwingen kann. Bei großer Bahnöffnung werden biegsame Blätter eingesetzt und umgekehrt: Das Verhältnis Bahnöffnung zu Blattstärke muss auf jeden Fall harmonieren. Der Vorteil einer großen Blattöffnung: Es fällt leichter zu variieren und solistisch zu brillieren: Noten können leichter gezogen, Bindungen leichter gespielt werden. Und schließlich kann auch leicht große Lautstärke produziert werden. Der Nachteil: Es wird schwierig, die Intonation zu kontrollieren, man braucht mehr Luft und es ist kaum noch möglich, leise zu spielen.
Die Bahnlänge wird von der Spitze des Blattes bis zu dem Punkt, wo die Blatt-Unterseite im Ruhezustand des Mundstücks berührt. Eine lange Bahn ist für einen sehr starken Ansatz gut, eine kurze für einen schwachen.
Tipp: Ebonit-Mundstücke stehen unter extrem hoher Spannung. Sie sollten nie mit Nitro- und Aceton-Lösungen oder reinem Alkohol behandelt werden, weil das zu Riss-Bildungen führen könnte. Gereinigt werden sie am besten mit handwarmen Seifenwasser. Handelsübliche Desinfektionsmittel können auch verwendet werden. Empfehlenswert sind selbstklebende Gummi- oder Kunststoff-Auflagen.

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