Gitarre: Gute Stimmung

Wir kommen von Zeit zu Zeit nicht drum´rum, andere Saiten aufzuziehen. Dafür gibt es einige Tipps, deren Einhaltung dafür sorgen kann, dass wir sehr lange ergreifende Töne hervorzaubern.

Erstens: Beim Aufspannen passen wir auf, dass sich die Saiten auf dem Wirbelschaft nicht kreuzen. „No-na“ könnten wir da vielleicht denken – aber erst ein kurzer Blick auf diese neuralgische Stelle verschafft uns wirkliche Gewissheit.

Zweitens: Alle Teile, die direkten Kontakt zur Saite haben (also Sattel und Steg), sollten gut abgerundet sein. Auch da lohnt ein prüfender Blick.

Drittens: Alle diese Teile mit Saitenkontakt sollten mit Graphit in Berührung gekommen sein. Und das ist einfacher, als sich manche von uns vorstellen: Ein Strich mit einem weichen Bleistift genügt.

Viertens: Darmsaiten haben einmal richtg gelebt, jetzt leben sie auf unseren Fiedeln weiter. Bei "Bio-Saiten" sollte der Ton anfänglich überstimmt und dann erst in die richtige Stimmung gebracht werden – das lockert den Saitenzug zwischen Wirbel und Obersattel. Die Saite entspannen auch sehr gerne in den Spielpausen. Und: Es gibt kein Leben ohne Wasser, in trockenen Räumen reißen Darmsaiten gern, oft und sicher. Stählerne Kollegen reagieren dagegen mehr auf warmfeuchte Luft: Das Instrument dehnt sich aus - und es wird spannend für die Saiten. Zu spannend auch dann, wenn sie überstimmt werden oder der Steg zu hoch liegt. Bei Kunststoffsaiten bricht der Ton irgenwann einfach ab und wird die Spannung erhöht, um noch einen brauchbaren Sound herauszuzaubern, zerreißt die Saite. 

Schlechte Saiten machen keine gute Musik, da gibt´s nix dran zu ändern. Wir können aber unsere hervorragenden Saiten lange gut pflegen, länger als sich viele von uns vorstellen können.

Mit musikalischen Grüßen aus der Linzer Harrachstraße!
Unterschrift Karl Danner